Ein Gastbeitrag von Melanie Geppert

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, ein Buch zu veröffentlichen? Fachwissen, Fantasie, kreative Ideen oder eigene Lebenserfahrungen sind für viele eine Quelle, aus der sie schöpfen können. „Corona-Zeit ist Zuhause-Zeit und die nutzen viele energiereiche Leute, um das zu tun, was sie sich schon lange vorgenommen haben: ein Buch schreiben“, erzählt Imke Rötger, Agentin für Autor*innen und Verlage. Sie weiß, was es bedeutet, ein Buch richtig auf den Weg zu bringen und kennt die Stellschrauben, um erfolgreich zu sein. Wir haben sie gefragt, mit welchen Vorstellungen potenzielle Autor*innen zu ihr kommen und die erstaunliche Antwort lautete: „Die meisten haben nur eine vage Idee. Sie haben zwar eine Botschaft, die sie dazu antreibt, über eine Buchveröffentlichung nachzudenken, können sie aber selbst nicht richtig greifen. Hinzu kommt in aller Regel, dass sie sich auch nicht im Klaren darüber sind, an wen sie diese Botschaft richten wollen.“ Aber dies sind wesentliche Grundvoraussetzungen, die geklärt werden müssen. Denn hieraus ergeben sich das inhaltliche Konzept und die Antworten darauf, wie das fertige Buch später sein wird: welchen Titel es trägt, wie das Cover aussieht, Taschenbuch oder gebunden, EPUB oder pdf, schwarz-weiß oder mit bunten Illustrationen … Natürlich stehen Inhalte an erster Stelle, aber was nützen die besten Inhalte, wenn sie die Zielgruppe nicht erreichen?

Behalten Sie Ihre Zielgruppe fest im Blick

„Der häufigste Irrtum, dem Erstautor*innen nachhängen, ist der über die Aufgabenverteilung: ‚Ich schreibe, der Verlag macht das Buch zum Bestseller und mich berühmt‘“, erzählt Imke Rötger. „Doch heute müssen Autor*innen selbst dafür sorgen, dass sie in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Das ist ein Aspekt, auf den Verlage sehr stark achten. Und wenn ich als Selfpublisher*in unterwegs bin, ist dies umso wichtiger. Optimalerweise geschieht dies schon im Vorfeld der Veröffentlichung.“

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, mit der Zielgruppe zu kommunizieren 

  • Erstellen Sie eine eigene Webseite
  • Schreiben Sie einen Blog
  • Tummeln Sie sich in den sozialen Medien
  • Beteiligen Sie sich an Schreibwettbewerben
  • Bieten Sie Workshops und/oder Webinare an
  • Halten Sie Vorträge

Wichtig ist bei allen Maßnahmen, die schließlich Zeit und Kreativität erfordern: immer die Zielgruppe und das eigene Thema im Blick zu behalten. Möglicherweise macht es Ihnen mehr Spaß, einen Blog über Ihre Lieblingskochrezepte zu schreiben. Wenn Sie jedoch ein Buch zu Managementfragen planen, sollte sich auch ihr Blog damit beschäftigten. Denn Ziel ist es, sich damit als Expertin zum Thema zu positionieren. Wenn Sie dann Ihren ersten Bestseller auf dem Markt gebracht haben, dürfen Sie über alles schreiben, was Sie wollen.

Jedes Jahr kommen in Deutschland über 70.000 Neuerscheinungen auf den Buchmarkt, warum sollte Ihr Buch nicht dabei sein? Ein paar grundlegende Voraussetzungen haben wir Ihnen schon genannt:

  • Kennen Sie Ihre Botschaft.
  • Kennen Sie Ihre Zielgruppe.
  • Zeigen Sie sich der Welt.
  • Und vor allem: Lassen Sie sich nicht entmutigen!    

Imke Rötger verfügt über jahrelange Erfahrung als Programmmacherin und Lektorin in Sachbuchverlagen. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Begleitung von Sachbuch- und Ratgeberautorinnen und -autoren. Mehr über Imke Rötger erfahren Sie hier: https://www.imkeroetger.de/.

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Melanie Geppert

Als Texterin führe ich seit fünf Jahren meine eigene Agentur und freue mich immer wieder über die Schönheit und Tücken der deutschen Sprache. Es fällt mir leicht, für andere die richtigen Worte zu finden und mich in ihre Themen und Zielgruppen einzudenken. Dafür greife ich auf fast 20 Jahre Erfahrung im Marketing zurück. Was mich persönlich antreibt: Leben im Hier und Jetzt. Den Blick nach vorne richten. Neugierig bleiben. Im Schweren das Leichte entdecken.