2020 war gespickt mit unzähligen ersten Malen: Die erste Videokonferenz mit Kolleg*innen und Kund*innen, virtuelle Konzertbesuche, Lesungen und Ausstellungsbesuche, die Teilnahme an Online-Sportangeboten bis hin zur virtuellen Firmenweihnachtsfeier mit dem Team. Kurz vor Jahresende möchten wir unsere persönlichen Entdeckungen aus diesem Jahr mit Euch teilen.
Melanie: Ein wirkliches Highlight im Bereich der (Krisen-)Kommunikation waren für mich in diesem Jahr die Aktivitäten des Vitra Design Museums in Weil am Rhein. Am 7. Februar wurde die Ausstellung „Home Stories: 100 Years, 20 Visionary Interiors” eröffnet, am 13. März folgte die Schließung aufgrund des ersten Lockdowns. Das Museum reagierte sofort und kündigte an, regelmäßig neue Inhalte zu den aktuellen Ausstellungen, der vielseitigen Sammlung und zu anderen Aktivitäten des Museums verstärkt auf der Website und den Social-Media-Kanälen zu teilen. Es folgten fast täglich Live Talks, virtuelle Führungen, Interview, Insights und #VDMHomeStories. Auch nach Ende des Lockdowns ging es mit ungebrochenem Elan weiter und jetzt, in zweiten Lockdown, sowieso. Auf gleichbleibend hohem Niveau so viel interessanten Content zu schaffen – das ist Kommunikation vom Feinsten und hat meine Sehnsucht nach Kultur in diesem verrückten Jahr ein gutes Stück weit gestillt. Hier geht´s zur FB-Seite: https://www.facebook.com/VitraDesignMuseum.Weil
Raphael: Von mir gibt es heute kein Learning, sondern eine Freizeit-Empfehlung. Beim NDR gibt es seit einiger Zeit eine neue Talk-Show: „deep und deutlich“. Hier trifft Popkultur auf Politik, bewegende Lebensgeschichte auf provokante These. Die Gespräche führen Aminata Belli und Mohamed El Moussaoui – im Wechsel mit Svenja Kellershohn und Tarik Tesfu. Spannend finde ich die Aufmachung und Herangehensweise der Sendung. Die angesprochenen Themen sind genauso facettenreich wie die Auswahl der GästInnen. Hier bekommen (Achtung Klischeedenken!) nicht nur „alte weiße Männer“ eine Bühne und einen Raum für ihre Geschichte und Themen.
Weitere Infos: https://www.ardmediathek.de/ard/sendung/deep-und-deutlich/Y3JpZDovL25kci5kZS80NjA1/
Henrike: In diesem Jahr kennen- und liebengelernt habe ich die Welt der Podcasts und längeren Radiofeatures. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich ohne Lockdown verbunden mit unzähligen Stunden zuhause den Audiogenuss nicht für mich entdeckt hätte. Aber so habe ich mich in diesem Jahr regelrecht „warmgehört“. An Podcasts schätze ich, dass sich Gespräche entwickeln dürfen, da genügend Sendezeit vorhanden ist. Komplexe Themen erhalten den Raum, den sie brauchen und müssen nicht verkürzt in ein bis zwei Minuten abgehandelt werden. Ich als Zuhörer*in kann mich voll und ganz auf den Beitrag einlassen, egal, ob ich auf dem Sofa sitze oder nebenbei mein Wohnzimmer umräume. Auf diese Weise habe ich interessante Buchbesprechungen verfolgt, mich im Coronavirus-Update auf den neuesten Stand der Forschung bringen lassen oder mich schlichtweg von einem spannenden Thema oder Podcast zum nächsten treiben lassen. Deutlich gezeigt hat mir diese unaufgeregte Art der Wissensvermittlung und Unterhaltung, wie gut es komplexen Sachverhalten tut, wenn diese in mehr als wenigen plakativen Sätzen erklärt werden. Dass es bei vielen Themen nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern viele Nuancen dazwischen, die sich nicht „mal schnell“ in knappen Posts oder wenigen Zeichen ausführen lassen. Ich freue mich über diese Entdeckung des entschleunigten Hörgenusses und möchte ihn weiterhin beibehalten.
Nach diesem verrückten Jahr 2020 wünschen wir euch einfach ein besseres Jahr 2021!
Bleibt optimistisch – wir sind es auch.
Henrike, Melanie und Raphael