Ein Gastbeitrag von Raphael Pietsch

So bekommst Du mit Deiner Foto- oder Videokamera eine bessere Videoqualität in Deinen Online-Konferenzen und das egal, ob Du Microsoft-Teams, Skype, Zoom, Google Meet oder andere Software/Dienstleister, verwendest. 

Integrierte Webcams, egal ob Notebooks, Computer oder Tablets, bieten bei Videokonferenzen nicht immer eine tolle Videoqualität. Externe Webcams sind teilweise sehr teuer und liefern auch nicht immer zufriedenstellende Ergebnisse. Vor allem, wenn es dunkler wird, fangen sie an zu „rauschen“.

Viele Menschen haben – egal ob privat oder beruflich – irgendwo eine Foto- oder Videokamera herumliegen oder Zugriff darauf. Wie wäre es, wenn Du mit einfachen Mitteln diese als Webcam benutzt? Kurzum, der Aufwand zahlt sich aus, denn es funktioniert mit richtig vielen Kameras – und das richtig gut! 

Du hast eine Spiegelreflex-, Kompaktkamera, Camcorder/Videokamera oder Systemkamera mit einem HDMI-Ausgang? Perfekt! Dann lies bitte hier weiter. 

Hast Du eine Foto- oder Videokamera ohne HDMI-Ausgang, aber einem USB-Ausgang? Keine Angst, auch hier könnte es funktionieren, solange das Gerät von der neueren Generation ist. Den nächsten Abschnitt kannst Du somit überspringen und direkt zum „Hinweis: Hat Deine Kamera keinen HDMI-Ausgang?“ springen.

Solange Deine Kamera einen HDMI-Ausgang hat, benötigst Du, um die Kamera als Webcam zu benutzen, folgende Dinge: 

  • Deine Kamera
  • Ein HDMI-Kabel mit dem richtigen Steckern (HDMI, mini-HDMI oder Micro-HDMI)
  • Einen HDMI-zu-USB-Adapter (HDMI Capture Adapter)

Damit Dein Computer das Videosignal der Kamera verstehen und verarbeiten kann, benötigst Du einen Adapter, der auf der einen Seite ein HDMI-Eingang und auf der anderen Seite einen USB-Ausgang hat (HDMI Capture Adapter). Diesen steckst Du in Deinen Computer und verbindest die Kamera mit dem Computer über das HDMI-Kabel. Das war’s! Dein Computer interpretiert nun das Signal der Kamera (solange sie an ist) als Webcam und Du kannst in den jeweiligen Programm-Einstellungen zwischen der integrierten Webcam und der angeschlossenen Kamera wechseln. 

Zum Adapter: Diesen gibt es in ganz verschiedenen Preiskategorien (von 15€ bis zu 150€). Ein weit verbreiteter ist der Cam Link 4k von der Firma Elgato. Mit dem kannst Du nichts falsch machen. Ich bin ehrlich: Mir war dieser zu teuer und ich habe nach günstigeren Varianten gesucht. Somit verwende ich ein No-Name-Produkt für ca. 15€. Den Adapter findest Du im Internet unter dem Begriff: „HDMI Videoaufnahmekarte“  (ich möchte hier keine Produkte verlinken – bei Fragen darfst Du Dich gerne bei mir melden). Dieser Adapter wird zwar ziemlich heiß, ist aber gut verarbeitet und hat ohne Aussetzer bei meiner längsten Sitzung mit 4,5 Stunden problemlos durchgehalten. Hier muss jeder selbst entscheiden, was er möchte. 

Falls Du Dich für die günstige Variante entscheidest, achte bitte darauf, dass der Adapter mindestens Full HD / 1080p ausgeben kann. 

Hinweis: Hat Deine Kamera keinen HDMI-Ausgang?

Viele modernen Kameras habe eine Webcam-Funktion integriert. Die Hersteller haben am Anfang der Covid-19-Pandemie schnell reagiert und vielen beliebten Produkten eine solche Funktion nachgeliefert. Hier läuft es dann wie folgt ab: Installiere die vom Hersteller zur Verfügung gestellte Software und verbinde mit dem mitgelieferten USB-Kabel die Kamera mit dem Computer. Die Software des Herstellers sorgt dafür, dass der Computer, die angeschlossene Kamera als Webcam verwenden kann.

Viele Produkte von Canon, Sony, Panasonic, GoPro, Blackmagic Design und Nikon können das schon. 

Vorteil, wenn Du Deine Kamera als Webcam benutzt: 

  • Sehr gute Bildqualität 
  • Schöner Bildlook
  • Professioneller Auftritt 
  • Eigene Video-Einstellungen können vorgenommen werden
  • Bei Kameras mit großem Sensor, bekommst Du einen unscharfen Hintergrund (Bokeh)

Nachteil, wenn Du Deine Kamera als Webcam benutzt: 

  • Du musst dich um mehr Technik kümmern
  • Du musst in einen Adapter und ggfs. ein HDMI-Kabel investieren
  • Du benötigst eine gute und konstante Internetverbindung, da die Datenmenge höher ist
  • Du musst jedes Mal ein Set-Up aufbauen und bist nicht so flexibel 

Pro Tipps: Professionalisiere Dein Set-up mit folgenden Dingen: 

  • Schließe ein externes Mikrofon für einen besseren Klang an. Dieses schließt Du am besten direkt an die Kamera an, um die Verzögerung zwischen Bild und Ton auszuschließen
  • Versorge, falls möglich, die Kamera mit externen Strom. Moderne Kameras können über einer Power-Bank aufgeladen werden 
  • Benutze ein Stativ (und/oder Bücher), damit Du die Kamera gut positionieren kannst
  • Benutze einen Notebook-Ständer, damit Du auf Augenhöhe in die Kamera blicken kannst 
  • Benutze externes Licht – am besten weiches Licht. Dieses bekommst Du über eine Flächenleuchte, eine sogenannte Softbox, oder wenn Du das Licht indirekt abgibst (Richte Deine Lichtquelle an die Decke oder Wand, damit das Licht auf Dich zurück reflektiert).

Weitere Tipps, um einen guten Eindruck vor der Kamera zu machen:

  • Achte beim Bildausschnitt/Bildaufbau, auf die Drittel-Regel. Der Kopf sollte im oberen Drittel positioniert sein und entweder im linken oder rechten Drittel angeordnet sein 
  • Achte darauf dass Dein Gesicht gut ausgeleuchtet ist. Setze Dich vor das Fenster (solange Tageslicht vorhanden ist und die Sonne nicht direkt aufs Gesicht scheint)
  • Setzt dich nicht direkt in die Sonne achtet auf eine angenehme Beleuchtung
  • Achte darauf, dass die Kamera auf Augenhöhe ist
  • Wähle einen ruhigen Hintergrund und räume die Umgebung auf
  • Achte darauf, dass Deine Internetverbindung konstant und leistungsstark ist. Verbinde Deinen Computer ggfs. per Kabel anstatt über WLAN mit dem Internet. 
  • Räume Deinen Computer für den Fall auf, dass Du deinen Monitor/Screen teilen musst. 
  • Schaue nach Möglichkeit direkt in die Kamera 

Raphael Pietsch

Als Werbefotograf & Full-Stack Mediengestalter bin ich seit 10 Jahren in der Medienwelt unterwegs. Ich helfe Dir und Deinem Unternehmen Werbebudgets effektiver einzusetzen und die richtigen Zielgruppen zu erreichen. Dabei erbringe ich mehr als nur eine Dienstleistung. Ich bin auf langfristige Partnerschaften aus und arbeite nicht für Dich, sondern mit Dir.