Ein Gastbeitrag von Melanie Geppert

Es liegt etwas in der Luft, das sich stark nach Wandel anfühlt. Wer schon lange in der PR-Branche arbeitet, hat dieses Gefühl nicht erst seit gestern, sondern konnte bereits in den vergangenen Jahren feststellen, dass sich Kommunikationsarbeit verändert hat und weiterhin verändert. Dies bestätigt der news aktuell Trendreport 2020 mit dem Titel „Fit for Future? Die Vermessung der Kommunikationsbranche”. Darin wurden Kommunikations-Expert*innen in Deutschland zu den Themen Digitalisierung, Gleichberechtigung, Change-Kommunikation, interne Kommunikation und die Zukunft der PR-Arbeit befragt.

Besonders interessant finde ich die Frage danach, wie sich die Arbeit von PR-Schaffenden verändern wird. Knapp zwei Drittel der Pressestellen und PR-Agenturen sagt voraus, dass sich ihr Arbeitsplatz innerhalb der nächsten zehn Jahre stark wandeln wird. Das sehen vor allem Kommunikator*innen, die schon länger als 20 Jahre im Geschäft sind, so. Bei denen hingegen, die bis zu zehn Jahren Berufserfahrung haben, prognostiziert das nur ca. jeder Zweite. Und glücklicherweise fürchtet nur ein kleiner Anteil von zwei Prozent den Wegfall des Arbeitsplatzes.

Technische Fähigkeiten werden wichtiger
In welche Richtung gehen diese Veränderungen? news aktuell hat sich die Bedeutung fachlicher und methodischer Skills genauer angeschaut und nach ihrer Wichtigkeit heute und in fünf Jahren gefragt. Hier findet eine deutliche Verschiebung in Richtung technischer Fähigkeiten statt:

Für sehr wichtig halten heute  Viel wichtiger werden (in fünf Jahren)
Strategie und Konzeption 76 Prozent  Produktion von Multi-Media-Content 44 Prozent  
Textkompetenz 68 Prozent  Datengetriebene Messung und Analyse  32Prozent
Wissen über die Gesellschaft 59 Prozent  Social-Media-Management 31 Prozent  
Pressearbeit 53 Prozent  Strategie und Konzeption 30 Prozent
Social-Media-Management 52 Prozent  Wissen über die Gesellschaft 28 Prozent  
Produktion von Multi-Media-Content 48 Prozent  KI und Machine-Learning 24 Prozent

Als wichtigste Soft-Skills werden Neugier/Aufgeschlossenheit/lebenslanges Lernen, die Selektion relevanter Informationen und Problemlösungskompetenz genannt. Danach gefragt, welche Soft-Skills in den kommenden fünf Jahren wichtiger werden, stehen die Selektion relevanter Informationen, Veränderungsbereitschaft und Neugier/Aufgeschlossenheit/lebenslanges Lernen (weiterhin) ganz oben auf der Liste.

Kommunikator*innen sind bereit für den Wandel
Erfreulicherweise fühlen sich 80 Prozent der befragten PR-Schaffenden gut gerüstet und vorbereitet für die Zukunft. Vielleicht liegt das an der besonderen Rolle, die die Kommunikationsbranche bei der aktuellen Transformation spielt. Nicht nur gehört es zu ihrer Aufgabe, den Wandel zu transportieren und zu begleiten, sondern gleichzeitig sind Kommunikationsverantwortliche selbst Betroffene. Diese Tatsache verbunden mit der ausgeprägten Fähigkeit neugierig zu bleiben, aufgeschlossen zu sein und lebenslang lernen zu wollen, sind hervorragende Grundlagen für eine Branche im Wandel.

Natürlich mache ich selbst die Erfahrung, dass technische Fähigkeiten immer wichtiger werden. Diese zu Erlernen und immer am Ball zu bleiben, ist gar nicht einfach. Dazu braucht es die bereits erwähnte Neugier und Aufgeschlossenheit. Als besonders bereichernd empfinde ich hier die Zusammenarbeit mit jungen Kolleg*innen, von denen man vieles lernen kann.   

Den vollständigen Trendreport können Sie hier herunterladen

Bildnachweis:
iStock.com/charles taylor

Melanie Geppert

Als Texterin führe ich seit fünf Jahren meine eigene Agentur und freue mich immer wieder über die Schönheit und Tücken der deutschen Sprache. Es fällt mir leicht, für andere die richtigen Worte zu finden und mich in ihre Themen und Zielgruppen einzudenken. Dafür greife ich auf fast 20 Jahre Erfahrung im Marketing zurück. Was mich persönlich antreibt: Leben im Hier und Jetzt. Den Blick nach vorne richten. Neugierig bleiben. Im Schweren das Leichte entdecken.