Ein Gastbeitrag von Melanie Geppert

Kennen Sie das? Sie wachen morgens auf mit Gedanken wie: „Ich habe so viel zu tun, das schaffe ich alles gar nicht“ oder „Heute steht dieses wirklich unangenehme Gespräch an, hätte ich es bloß schon hinter mir“. Das ist kein guter Start in den Tag, oder? Doch wir können etwas daran ändern: mit Affirmationen. Sie kommen ursprünglich aus dem Bereich des Positiven Denkens. Affirmationen (aus dem Lateinischen für Bejahung, Versicherung) als bewusst formulierte positive Gedanken können uns dabei helfen, unsere Ziele und Wünsche zu erreichen. Die dahinterstehende Grundthese ist die Annahme, dass unsere Gedanken nicht nur unser Handeln und Fühlen beeinflussen, sondern auch biologische und chemische Vorgänge in unserem Körper steuern.

Jede*r trägt bewusst oder unbewusst Glaubenssätze in sich. Sie werden in der Regel so früh im Leben geprägt, dass sie selbstverständlich geworden und ins Unterbewusstsein abgewandert sind. Glaubenssätze sind unsere persönlichen „Wahrheiten“, sie spiegeln unsere Wahrnehmung von uns selbst und der Welt und sind geprägt von unseren Erlebnissen und Erfahrungen oder von anderen Menschen. Sie tragen dazu bei, dass wir die Welt als überschaubarer und einfacher wahrnehmen. Davon betroffen sind alle Lebensbereiche wie Familie, Partnerschaft, Liebe, Beruf, Gesundheit, Geld und unser Selbstwertgefühl.

Unser Gehirn sieht oft schwarz
Leider hat unser Gehirn die schlechte Angewohnheit, sich auf die Probleme und Gefahren des Lebens zu fokussieren und sie noch größer zu machen, als sie wirklich sind. Das, worauf wir uns konzentrieren, rückt ins Zentrum unseres Bewusstseins und hat Einfluss auf unser Verhalten. Diese negativen Glaubenssätze können zu Stress und Problemen bis hin zu Depressionen führen. Wer zum Beispiel jeden Morgen mit dem Gedanken aufsteht, dass er seine Arbeit wieder nicht erledigt bekommt, hat kaum eine Chance ein, Überstunden zu vermeiden. Das führt auf Dauer zu immer höherem Stress und Druck.

Doch oft wissen wir überhaupt nicht, welche Glaubenssätze unser Leben beeinflussen und bestimmen. Es ist sinnvoll, sich erst einmal mit dem Ist-Zustand zu beschäftigen, bevor wir uns auf den Weg machen, die Ziele, Wünsche und Träume zu verwirklichen, die zu mehr Wohlbefinden und Glück führen. Einschränkende Glaubenssätze gilt es zu erkennen, zu löschen und durch Affirmationen zu ersetzen. Mit viel Ausdauer, Übung und den richtigen Affirmationen kann es uns gelingen, unser Leben aktiv positiv zu beeinflussen.

Think pink!
Affirmationensind kraftvolle Sätze, die immer wieder wiederholt werden und somit unser Leben verändern. Jede*r kann seine eigenen positiven Glaubenssätze finden. Wichtig ist, dass

  • die Affirmation ein positives Ziel ausdrückt.
  • keine Verneinungen enthalten sind: „Ich nehme ab“ statt „Ich nehme nicht mehr zu“.
  • die Affirmation möglichst konkret ist: „Ich gehe jeden Tag für 20 Minuten an die frische Luft.“
  • sie in der Gegenwartformuliert ist: „Ich bin pünktlich. Ich lasse andere nicht mehr auf mich warten.“
  • sie nicht zögerlich ist, sie kommt ohne könnte, sollte etc. aus. Nicht: „Ich sollte weniger Überstunden machen“, sondern „Ich mache weniger Überstunden“.

Wir müssen uns mit unseren Affirmationen vollkommen identifizieren, sie gerne denken oder laut aussprechen. Sie dürfen durchaus witzig, verspielt, gereimt sein – Hauptsache, sie tun gut.

Die Psychologin, Referentin und Buchautorin Ilona Bürgel führt auf ihrer Internetseite eine schöne Liste mit ihren eigenen guten Gedanken, darunter:

  • Ich sage „ja“ oder „nein“ statt „vielleicht“.
  • Ich gehe hinaus, wenn die Sonne scheint und nicht, wenn ich Zeit habe.
  • Ich ärgere mich maximal 3 Minuten.
  • Ich lächle so oft ich kann: Wer lächelt, lebt länger und hat weniger Herzkrankheiten.

Natürlich lassen sich mit Affirmationen nicht alle Probleme lösen. Pessimistischen Gedanken aktiv etwas entgegen zu halten ist sinnvoll, sie sollten aber nicht gewaltsam unterdrückt werden. Es gehört nun einmal zum Leben, dass uns Dinge belasten oder wütend machen und es ist richtig, darauf entsprechend zu reagieren. Es geht nicht darum, sich die Welt krampfhaft schön zu reden, sondern darum, sich von den pessimistischen Gedanken, die uns im Alltag unbewusst und unnötig behindern, frei zu machen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es Disziplin und Zeit braucht, positive Glaubenssätze zu verinnerlichen. Doch die Mühe lohnt sich – fangen Sie schon heute damit an!

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Melanie Geppert

Als Texterin führe ich seit fünf Jahren meine eigene Agentur und freue mich immer wieder über die Schönheit und Tücken der deutschen Sprache. Es fällt mir leicht, für andere die richtigen Worte zu finden und mich in ihre Themen und Zielgruppen einzudenken. Dafür greife ich auf fast 20 Jahre Erfahrung im Marketing zurück. Was mich persönlich antreibt: Leben im Hier und Jetzt. Den Blick nach vorne richten. Neugierig bleiben. Im Schweren das Leichte entdecken.