Prognostizierte schwächere Konjunktur – kaum Auswirkungen auf Fachkräftemangel

Auch wenn in den vergangenen Monaten die Konjunktur schwächer geworden ist, lassen sich laut Verein Deutscher Ingenieure (VDI) Bezirksverein Schwarzwald e.V. Auswirkungen auf den herrschenden Fachkräftemangel bei Ingenieuren, Technikern und Informatikern nicht festmachen. Die Nachfrage regionaler Unternehmen in Südbaden und dem Elsass nach qualifizierten Fachkräften ist weiterhin ungebrochen stark. Daher setzen Arbeitgeber vermehrt auf Recruitingmaßnahmen, die geprägt sind von 1:1 Gesprächen mit potenziellen neuen Mitarbeitenden. Dort können sie erste Kontakte zu qualifizierten Bewerbern knüpfen und bereits Vorstellungen der Unternehmens- mit der Bewerberseite abgleichen.

Diese Entwicklung spiegelt der aktuelle Buchungsstand der 4. VDI regio Career wider, der einzigen grenzüberschreitenden Jobmesse für Ingenieure, Techniker und Informatiker in der Regio, die am 25. April 2020 im Konzerthaus Freiburg stattfindet. Laut Veranstalter war das Interesse der Firmen an einer Teilnahme an der Recruitingmesse noch nie so groß. Bis Ende 2019 hatten sich bereits 13 Prozent mehr Unternehmen als Aussteller angemeldet als 2018 zur letzten VDI regio Career.

Beim VDI Bezirksverein Schwarzwald geht man davon aus, dass sich die etwas ruhigere Konjunktur zwar spürbar, aber nicht dramatisch auf die Unternehmen in der Region auswirken wird. „Bereiche, in denen es Eintrübungen geben könnte, hängen am ehesten mit der Automobilindustrie zusammen. Sehr große Zulieferer gibt es in der Region zwar nicht, aber einige Unternehmen im Bereich der Kunststoffindustrie, die viel für die Automobilindustrie arbeiten. Sie werden den konjunkturellen Rückgang spüren“, so Prof. Manfred Schlatter, Lehrbeauftragter für Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Lörrach und im VDI zuständig für Jugend und Technik. Seiner Einschätzung nach wird sich der Rückgang in diesem Bereich nicht negativ auf den generellen Fachkräftebedarf auswirken, da der Fachkräftemangel ohnehin deutlich überwiegt. Absolventen, Young Professionals und wechselwillige Fachkräfte haben also nach wie vor in vielen Wirtschaftsbereichen zahlreiche attraktive Stellenangebote zur Auswahl.

Insbesondere der digitale Wandel bietet jungen Ingenieuren vielfältige neue berufliche Möglichkeiten. „Da die Wertschöpfung künftig weniger durch Hardwarekomponenten, sondern vermehrt durch Softwarelösungen wie beispielsweise Apps, Cloudlösungen und die Vernetzung von Systemen erfolgen wird, entstehen neue Stellen“, so Patrick Schmoll, Niederlassungsleiter bei Ferchau in Freiburg. Der Engineering- und IT-Dienstleister ist Mitorganisator der VDI regio Career Messe. „Die gesellschaftliche Herausforderung wird sein, die neuen Bedarfe zügig in Ausbildungswege und Studiengänge umzusetzen, da völlig neue Berufe entstehen werden, die es derzeit in dieser Form noch nicht gibt“. Auch Elektrotechnik, Maschinenbau, Forschung und Entwicklung sowie Produktion sind zukunftsweisende Fachrichtungen für junge Ingenieure. Künftig weniger gefragt sind relativ seltene Berufe wie Vermessung, Wasserbau, Hüttentechnik, Bergbau und alles was mit herkömmlicher Kraftwerkstechnik zu tun hat – ausgenommen der Rückbau von Kernkraftwerken.

Bewährte Plattform für Arbeitgeber, die Mitarbeitende suchen – noch wenige Standplätze frei

Knapp vier Monate vor der 4. VDI regio Career sind nur noch wenige freie Stände buchbar. Unternehmen, die sich am 25. April 2020 auf der Jobmesse für Ingenieure, Techniker und Informatiker präsentieren möchten, wenden sich bezüglich der Standbuchung an Intercongress, Alisa Ganter, Telefon +49-761-69699-240 oder E-Mail an alisa.ganter@intercongress.de

Zur 4. VDI regio Career am 25. April 2020 werden rund 2.000 Besucher erwartet. Das Einzugsgebiet der Messe umfasst die Regionen Ortenau, Oberrhein, Breisgau-Hochschwarzwald, Schwarzwald-Baar, Hochrhein und Elsass.

Termin
Samstag, 25. April 2020 von 9.30 bis 16.00 Uhr im Konzerthaus Freiburg.
Der Eintritt ist frei.

Prof. Dr. Manfred Schlatter, Lehrbeauftragter für Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Lörrach

Foto 2 Patrick Schmoll Niederlassungsleiter Ferchau GmbH Freiburg

Patrick Schmoll, Niederlassungsleiter Ferchau GmbH Freiburg